Städtischer Pförtner als Politkommissar?

In mythologischer Hinsicht ist das Amt des Pförtners nicht immer gut gelitten. Bei den antiken Griechen gab es beispielsweise die Vorstellung, ein dreiköpfiges Hundeungeheuer namens Kerberos bewache den Zugang zur Unterwelt, dem Hades. Doch man muss gar nicht so weit schauen, um auf reale Pförtner der seltsamen Art zu stoßen. So hat das Remscheider Rathaus mit dem 60-jährigen Bernhard Werth einen Türhüter vorzuweisen, der meint, er müsse sich per Interview im lokalen General-Anzeiger der Stadtspitze politisch korrekt anbiedern.

Auf die Frage hin, welcher Prominente seiner Meinung nach frischen Wind in den Stadtrat bringen könne, erwidert Werth wörtlich: „Ich hoffe, dass das der Oberbürgermeister tut. Wie ich höre, weist er die beiden Rechten gehörig in die Schranken.“ Damit meint er das seit letztem Jahr amtierende Stadtoberhaupt Burkhard Mast-Weisz (SPD) und die zwei Ratsherren Andre Hüsgen und Thorsten Pohl von der PRO-Bewegung.

Andre Hüsgen

Der Remscheider Ratsgruppensprecher der PRO-Bewegung

„Offenbar sieht sich der städtische Türhüter in den letzten Jahren seiner Berufstätigkeit zu höheren Aufgaben berufen, denn anders ist eine solch fadenscheinige Inszenierung als ‚antifaschistischer‘ Möchtegern-Held nicht zu erklären“, legt Andre Hüsgen das Verhalten Bernhard Werths aus.

„Der gute Pförtner sollte sich auf seine ureigenen Aufgaben konzentrieren, statt politische Bewertungen abzugeben. Indes: Wer wen ‚in die Schranken‘ weist, wird sich vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf noch zeigen, da dort mittlerweile etwa ein halbes Dutzend Klagen gegen den Oberbürgermeister anhängig sind. Die durchgängigen Erfolge unserer PRO-Bewegung gegen das Wuppertaler Stadtoberhaupt Peter Jung (CDU) vor den Verwaltungsgerichten lassen auch für Remscheid Gutes im Sinne der freiheitlichen Sache erahnen.“