
© Ausschnitt der digitalen Ablichtung eines TikTok-Videos
Hierin fand die Todesfahrt auf der Lenneper Karlstraße statt: Ein dunkelblauer Mercedes-AMG GT 63 S. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)
Wie das Medium „Bergische Blaulichtnews“ berichtet, ist die 19-jährige Hanna am 2. Mai an ihren schweren Verletzungen, die sie wenige Minuten vor dem Monatswechsel vom April zum Mai aufgrund einer Trunkenheitsfahrt des Burak Can A. erlitten hatten, verstorben. Die Staatsanwaltschaft habe ihre Ermittlungen gegen A. von versuchtem Mord auf Mord hochgestuft. Nach bisherigen Erkenntnissen habe A. in alkoholisiertem Zustand auf der Karlstraße mit seinem dunkelblauen Mercedes-AMG GT 63 S angeben wollen, wobei er die Kontrolle über seinen hypermotorisierten Wagen verlor und Hanna wie auch eine 17-jährige erfasste.
Die Bahnhofsgegend von Lennep, in der sich die Todesfahrt zutrug, ist bekannt als ein Tummelplatz für Jugendliche und junge Erwachsene, die mit getunten und/oder extrem motorisierten Fahrzeugen unterwegs sind. Die heterogenen Szenen dort werden zwischen Posern, Tunern und Rasern unterschieden. Burak Can A. galt als Angehöriger der lokalen Raser-Szene. Mit gerade einmal 24 Jahren verfügte er über einen Wagen mit über 600-PS-Motorleistung (!), dessen Neupreis bei über 200.000 Euro (!) liegt.
„Wie Hanna befand sich auch meine Tochter Mia (20 Jahre) auf dem ‚Tanz in den Mai‘ der Freiwilligen Feuerwehr Lennep, weshalb auch ich persönlich zutiefst schockiert bin“, sagt der PRO-Remscheid-Vorsitzende Andre Hüsgen.
„Etwa 15 bis 20 Minuten vor Hanna ging meine Tochter durch die Karlstraße. Der Gedanke daran erzeugt bei mir immer noch Gänsehaut. Ich weiß nicht, welche Botschaft ich den Eltern von Hanna mitteilen soll, die nicht nach einer reinen Floskel klingt.
Letztlich bleibt festzuhalten, dass wir von PRO Remscheid stets anprangern, dass der Staat viel zu wenig gegen importiertes Macho-Gehabe und allgemein antisoziales Verhalten unternimmt. Tödliche Eskalationen wie auf der Karlstraße sind das unweigerliche Resultat dessen. Um eines klar zu sagen: Weder schnelle Automobile noch Parkhäuser sind das Problem. Auch Messer und sonstige Waffen waren in unserer zivilisierten Gesellschaft nie in größerem Maßstab ein Grund zu öffentlicher Besorgnis. Die generelle Angst kam erst mit der ‚Wir schaffen das!‘-Ideologie des letzten Jahrzehnts.“