
Seit 2014 mit dem Wirken der „Wählergemeinschaft in Remscheid“ vertraut: Der PRO-Remscheid-Ratsfraktionsvorsitzende Nico Ernst. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)
Ein gutes Vierteljahrhundert lang war die „Wählergemeinschaft in Remscheid“ (WiR) ein Faktor in der Kommunalpolitik der „Seestadt auf dem Berge“, doch mit Beginn der neuen Amtszeit am 1. November wird das vorläufige Ende eingeläutet werden. Wie die Internet-Ausgabe des „Remscheider General-Anzeigers“ (RGA) am 7. Juli berichtete, wird die WiR nicht an der nächsten Stadtratswahl teilnehmen. Die bisherige WiR-Ratsgruppensprecherin Waltraud Bodenstedt will als Person lediglich für den Seniorenrat kandidieren.
Wie die WiR betont, habe man in den zurückliegenden Monaten über Plakate und soziale Medien neue mögliche Kandidaten für die Kommunalpolitik gewinnen wollen, doch die Kampagne sei ins Leere gelaufen. Zur Jahrtausendwende und in den folgenden Jahren bildete die WiR noch eine Stadtratsfraktion. Ab 2014 setzte schließlich der Niedergang ein. Zur Kommunalwahl 2020 wurde um Haaresbreite beinahe der Status als Ratsgruppe verfehlt und Bodenstedt hätte als einzelnes Ratsmitglied weitermachen müssen.
„In der Zeit vor unserer Präsenz im Stadtrat zeigte die WiR ein wenig Islamkritik, wagte letztlich aber nicht, die Altparteien von Schwarz bis Knallrot hart anzugehen“, kommentiert der PRO-Remscheid-Ratsfraktionsvorsitzende Nico Ernst.
„Somit erkaufte sich die WiR das Wohlwollen der Etablierten in Kommunalpolitik und Lokalmedien. Frank Michalczak vom RGA titelt gar in seinem Kommentar zum vorläufigen kommunalpolitischen Ende der WiR: ‚Diese Facette wird im Rat fehlen‘.

© Ausschnitt der digitalen Ablichtung eines YouTube-Videos
Noch im Stadtrat, aber künftig wohl nur noch im Seniorenrat: Waltraud Bodenstedt, Ratsgruppensprecherin der „Wählergemeinschaft in Remscheid“.
Es geht jedoch nicht darum, gut Kumpel mit dem Oberbürgermeister, anderen Ratsmitgliedern und den Leuten von der Presse zu sein, sondern um unnachgiebige Umsetzung des Wählerauftrags. Vor 2014, also vor der Präsenz von PRO Remscheid im Stadtrat, glich die hiesige Kommunalpolitik einem Ringelpiez mit Anfassen. Somit konnten erst Typen wie David Schichel (Bündnis 90/Die Grünen) zur durch nichts begründeten Hybris gelangen, die Stadt gehöre faktisch ihnen.
Innerhalb der einstigen Wählerschaft der WiR gibt es freilich Bürger, die mehr als genug haben von der ständigen Hinterzimmer-Politik und den unablässigen Mauscheleien der Altparteien. Ihre bislang bevorzugte Formation wird nun nicht mehr wählbar sein. Daher laden wir diese Personen und alle anderen, die den augenfälligen Niedergang der ‚Seestadt auf dem Berge‘ nicht mittragen wollen, herzlich ein, am 14. September bei der Kommunalwahl dort ihre Kreuzchen auf den Stimmzetteln zu setzen, wo es die Apparatschiks von Schwarz bis Knallrot maximal schmerzhaft trifft: Klartext. Mut. PRO Remscheid!“