Ratsbericht 12. Dezember: Altparteien versündigen sich an Rathausplatz-Löwen

Tagesordnung der Remscheider Stadtratssitzung am 12. Dezember 2019

Steinerner Löwe am Remscheider Rathausplatz

© Frank Vincentz (commons.wikimedia.org / CC BY-SA 3.0)



PRO Remscheid sagt: Finger weg vom Löwen-Denkmal! (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Mit einer Länge von einer Stunde und 40 Minuten war die letzte Remscheider Ratssitzung des Jahres 2019 ungewöhnlich flott abgearbeitet, doch mit der Debatte um die Zukunft des Löwen-Denkmals auf dem Ratshausplatz gab es einen Höhepunkt, der die „Seestadt auf dem Berge“ noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Hat es vor der Ratsentscheidung noch Gedankenspiele gegeben, die Skulptur zu demontieren, so zeigten sich am 12. Dezember sogar die Linksaußen-Formationen in der Kommunalpolitik etwas gemäßigter. Offenbar hatten die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SED-Fortsetzungspartei „Die Linke“ wahrgenommen, dass das Denkmal von der Bürgerschaft als ein Identität stiftendes Symbol betrachtet wird.

Der einschlägige Antrag der Fraktion „Die Linke“ unter TOP 8.1 wurde mit „Sanierung ‚Löwendenkmal‘“ auffällig harmlos betitelt, enthält aber die Forderung, der Skulptur ein Hinweisschild zuzufügen, das deren Entstehung während der NS-Diktatur thematisieren soll. „Die Linke“-Fraktionschef Fritz Beinersdorf bediente sich im Rahmen seines Wortbeitrags sogar des Mikrofons am Podium, das eigentlich nur zum Vortragen von Haushaltsreden genutzt wird. In Erwiderung auf Beinersdorf nutzte PRO-Remscheid-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen ebenfalls das Podium. In einer fulminanten Rede (im Wortlaut unten zu finden im unmittelbaren Anschluss an diesen Beitrag) führte Hüsgen aus, weshalb seine Ratsgruppe das Hinweisschild rundweg ablehnt. Während Hüsgens Wortbeitrag wirkte das Verhalten Beinersdorfs reichlich kindisch, indem er sich demonstrativ von Hüsgen abwandte und dabei das rechte Ohr zuhielt. Anschließend stimmte der gesamte Altparteien-Block von CDU bis „Die Linke“ den Antrag zu.

Andre Hüsgen

PRO-Remscheid-Ratsgruppensprecher

„Überhaupt nicht verstehen kann ich es, dass das in unserem Stadtbild sehr präsente Löwen-Denkmal vom Rathausplatz re-nazifiziert werden soll“, kommentiert der PRO-Remscheid-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen.

„Die historisch Interessierten im Bergischen Land wissen von der Errichtung des Denkmals in der NS-Diktatur. Und Otto Normalverbraucher wird das geplante Hinweisschild am Fuße der Skulptur nur als störend empfinden. Einmal mehr wird das Geld des Steuerzahlers verbraten werden, nur damit ein paar abgehalfterte Ideologen sich ein Quäntchen wohler fühlen.

So viel kann ich schon einmal verraten: Der Rathausplatz-Löwe wird ein Thema sein in unserem weiteren Kommunalwahlkampf. Denn Symbole, die lokale, regionale oder nationale Identität stiften, sind bekanntlich den linksdrehenden Möchtegern-Weltverbesserern heutiger Zeit ein Dorn im Auge. Wir Patrioten im Verein mit den einfachen Bürgern lassen uns nicht linksideologische Narrative aufzwängen! Der Genosse Beinersdorf samt gleich gepolter Figuren möge sich doch bitte in den ihm gemäßen Elfenbeinturm aus Stasi, Berliner Mauer und Niedergang à la ‚DDR‘ zurückziehen!“

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