Zwiespältiges Interview mit lokalem Aleviten-Chef nach Bedrohung durch Erdogan-Türken

Innerorientalische Konflikte in Deutschland

© Götz Wiedenroth


Die steten Realitätsverweigerer von Rot-Rot-Grün wollen am liebsten gar nichts vom Irrsinn innerorientalischer Konflikte wissen, die zum Leidwesen der Einheimischen auf deutschem Boden ausgetragen werden. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Zweimal, nämlich am 16. April 2017 und am 24. Juni dieses Jahres, gab es infolge von Wahlsiegen des türkischen Diktators Recep Tayyip Erdogan Drohgebärden seiner hiesigen Parteigänger gegen die lokale Gemeinde der Aleviten im Bereich Zentralpunkt. Stets hat PRO in Remscheid betont, wie sehr derartige Krawalle seitens der Erdogan-Türken zu verurteilen sind. Nun führte Axel Richter vom „Remscheider General-Anzeiger“ ein Interview mit dem alevitischen Gemeindeleiter Metin Arslanoglu, das allerdings einige Fragen aufwirft.

Weshalb lud die Alevitische Gemeinde Remscheid am 6. Dezember 2016 die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen („Die Linke“) als Rednerin ein, die als PKK-nahe Kurdin bekannt ist? So etwas lässt weniger eine Nähe zur „politischen Mitte“ in der Türkei erkennen, sondern eher eine Sympathie für extrem links. Mit Fug und Recht wird die PKK in Deutschland, der übrigen EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Wieso stellt Arslanoglu seine alevitische Gemeinschaft als eine einzige Gruppe von politisch Hyper-Korrekten dar, der eigentlich Merkmale einer Religionsgemeinde fehlen? Leicht kann man den Eindruck gewinnen, als ob ein geschlechtsumgewandelter Dede [alevitischer Gelehrter, der einem Imam im Mehrheits-Islam gleichzusetzen ist] täglich die Tol(l)erantesten der Tol(l)eranten Remscheids am Zentralpunkt versammeln würde, um sich gemeinsam für die totale Buntheit und gegen die Kritiker ebendieser totalen Buntheit zu engagieren. Auch wenn die Aleviten einen „Islam light“ betreiben, so ist deren Praxis ganz sicher nicht mit der exzessiven Zeitgeistigkeit, wie sie beispielsweise innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland vorherrscht, vergleichbar.

Warum legt Arslanoglu mit seiner abschließenden Aussage: „Wir sind alle Menschen, keiner ist dem anderen wegen seiner ethnischen Herkunft und Religion überlegen.“, die Vorstellung einer „Gleichwertigkeit“ aller Glaubenssysteme nahe? Fakt ist, dass es im Rechtswesen Deutschlands eine Bekenntnisfreiheit (Art. 4 GG) gibt, aber keine „Religionsfreiheit“ im Sinne einer Narrenfreiheit, solange nur im religiösen Rahmen gehandelt wird. Die gesellschaftliche Ordnung Deutschlands und der westlich geprägten Staaten basiert auf dem Christentum, weshalb diese Religion dort einen ganz anderen Stellenwert einnimmt als der von außen gekommene Islam, der in zahlreichen Punkten dem Christentum diametral entgegengesetzt ist.

Andre Hüsgen

Der Remscheider PRO-Ratsgruppensprecher

„Auch wenn die Aleviten rein sachlich betrachtet weitaus gemäßigter sind als die Eiferer des sunnitischen Islam, dem etwa 90 Prozent aller Mohammedaner weltweit folgen, so spielt mir Arslanoglu etwas zu arg auf der Klaviatur des bundesrepublikanischen Gutmenschentums“, analysiert der Remscheider PRO-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen.

„Übrigens lag neulich Interviewer Axel Richter mit seiner Einschätzung zu ‚Remscheid li Türkler‘ nicht ganz richtig. Er stellte die Betreiber der Facebook-Präsenz jenes Namens als eine Art ‚junge Wilde‘ dar, die von den vermeintlich bürgerlichen Türk-Islam-Organisationen nicht mehr erreicht würden, doch hinter den Internet-Hetzern steckt schlicht die türkisch-ultra-nationalistische ‚Graue Wölfe‘-Bewegung, die es seit etwa 50 Jahren gibt. Sozusagen alter ‚Muselwein‘ [Zitat Heinz Erhardt] in neuen Schläuchen. Aber wie dem auch sei: Grundsätzlich haben keine inneren Konflikte eines ausländischen Staats auf unserem Boden ausgetragen zu werden, weder in unserem Remscheid noch im übrigen Deutschland!“