Keine Umbenennung des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums!

Ernst Moritz Arndt

© Gemeinfrei



Ein rotes Tuch für alle Politkorrekten heutiger Tage: Ernst Moritz Arndt (1769-1860)

Gerrit Walther, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Wuppertal, bringt es auf den Punkt: Statt plump das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium an der Elberfelder Straße umzubenennen, sollte sich die dortige Lehrer- und Schülerschaft besser kritisch mit dem Schriftsteller, Historiker und Politiker des 19. Jahrhunderts auseinandersetzen. Außer der Fraktion PRO Remscheid hat sich laut Lokalmedien in der Kommunalpolitik bislang nur die Ratsgruppe Waltraud Bodenstedt gegen einen neuen Namen für die weiterführende Schule ausgesprochen. In der Vergangenheit misslang jeglicher Versuch einer Tilgung von Ernst Moritz Arndt aus dem Namen der Bildungseinrichtung, doch in Zeiten von ausufernder politischer Korrektheit (neuerdings mit dem Modebegriff „Wokeness“ bezeichnet) und Austauschbarkeit aller Altparteien von blutrot bis schwarz ist mit Schlimmerem zu rechnen.

Die großen zeitgenössischen Kritikpunkte hinsichtlich der historischen Person Arndts sind dessen Abneigungen gegenüber Frankreich und dem Judentum. Professor Walther kontextualisiert beide Tatsachen, indem er darauf verweist, dass Ernst Moritz Arndt Frankreich in dessen Eigenschaft als Besatzungsmacht im Deutschland des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts ablehnte. Ferner erwähnt Walther, dass Arndt die Juden seiner Zeit als Förderer feudalistischer Strukturen wahrnahm, was ihm als Vorkämpfer für demokratische Reformen sauer aufstieß. Daher kommt Walther zu dem Schluss, Arndts negative Einschätzung des Judentums sei in keiner Weise gleichzusetzen mit dem Rasse-Antisemitismus, der sich ab dem späten 19. Jahrhundert in Europa ausbreitete und in der NS-Diktatur seine schlimmste Ausprägung fand.

„Wenn man sich vergegenwärtigt, dass im Bezirk Alt-Remscheid eine Straße nach einem Kommunisten benannt ist, der in den 1950er Jahren vor der bundesrepublikanischen Strafjustiz ins stalinistische ‚DDR‘-Regime floh, sollte unsere Stadt allemal einen Ernst Moritz Arndt als Namensgeber für ein Gymnasium aushalten können“, gibt der PRO-Remscheid-Ratsherr Nico Ernst zu bedenken.

Nico Ernst

PRO-Remscheid-Ratsherr Nico Ernst

„Sollte der Stadtrat den Namen Arndt aus dem öffentlichen Raum tilgen, so wäre die Bezirksvertretung Alt-Remscheid moralisch dazu verpflichtet, den zuvor erwähnten Bolschewisten aus der Liste ihrer Straßennamen zu streichen. Denn andernfalls hieße es, dass Remscheid einen Ernst Moritz Arndt verdammt, während ein Stalinist einen posthumen Ritterschlag erhält.

Abschließend will ich allen zehnfach durchgegenderten ‚Wokeness-Aktivist_:x*Innen‘ mit auf den Weg geben, dass ihre jetzige Bilderstürmerei mit absoluter Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft auf sie zurückfallen wird. Sollte es jemals ein ‚ACA-Baerbock-Stadion‘, einen ‚Claudia-Roth-Platz‘ oder eine ‚Anton-Hofreiter-Allee‘ geben, so dürfte derartigen Auswüchsen keine besonders lange Halbwertszeit beschieden sein. Kommende Generationen werden nämlich mit Grausen an das frühe 21. Jahrhundert denken, als ‚woke‘ Dampfplauderer und Nonsens-Verbreiter jegliche Freiheit mit Verweis auf Pseudo-Religionen wie z. B. Klima, Corona und totale Umverteilung erstickten. Die politische Korrektheit wird freilich als die totalitäre Ideologie des ausgehenden 20. und des frühen 21. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher eingehen!“