Lennep: Kommt nach Hydro das große Rosinenpicken?

Daniel Pilz (SPD)

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Die Zentrale des Hydro-Konzerns in der norwegischen Hauptstadt Oslo. (Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Die Zukunft des heutigen Werks Lennep der Hydro Precision Tubing scheint vorerst gesichert, weil zum 1. Oktober das österreichische Unternehmen Rupert Fertinger „die Mehrheit der Mitbearbeiter“ übernehmen will. Doch es bleibt die Frage, ob sich hier nicht ein Ausverkauf in Raten anbahnt. In den Meldungen der Lokalmedien heißt es, die Mitarbeiter, die nicht in die Dienste Rupert Fertingers treten werden, sollen einer Transfergesellschaft zugeführt werden. Um die Auszubildenden von Hydro Precision Tubing wolle sich die Stadt Remscheid kümmern, was im Klartext heißt, dass der potenzielle Neueigentümer kein wirkliches Interesse an ihnen hat.

Der international tätige Konzern Hydro aus Norwegen ist in der Aluminium-Branche verankert. Sein noch existentes Werk Lennep produziert in hohem Maße für den Bau von Verbrennungsmotoren. Es ist eines der wenigen verbliebenen Industrieunternehmen im Gebiet der „Seestadt auf dem Berge“. Sollte sich der mögliche Neueigentümer Rupert Fertinger, der noch letztes Jahr insolvent war, nicht in Lennep halten können, so wäre dies ein weiteres Kapitel im Niedergang des Industrie-Standorts Remscheid.

„Die aktuellen Vorgänge rund um das Hydro-Werk in der Leverkuser Straße erinnern mich an das langsame Sterben der Warenhauskette Karstadt seit den 2000er Jahren“, so der PRO-Remscheid-Stadtrats- und Bezirksvertretungskandidat Nico Ernst.

Nico Ernst

Nico Ernst, Kandidat für den Remscheider Stadtrat und Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung Lennep.

„Auch wenn es beruflich für einen Großteil der etwa 130 Beschäftigten vorerst weitergehen dürfte, so zeichnet sich jedoch schon jetzt ein großes Rosinenpicken ab. Nicht weiter verwunderlich wäre es, sollten innerhalb der kommenden Jahre die Spitzenkräfte des Standorts Lennep von Rupert Fertinger mit mehr Geld zur Unternehmenszentrale nach Niederösterreich gelockt werden. Die lokalen Vertreter der Altparteien sollen nicht so tun, als sei ihnen bereits der große Wurf gelungen. Wer am 13. September eine wirklich industriefreundliche Politik für die ‚Seestadt auf dem Berge‘ und keinen industriefeindlichen Unsinn à la ‚Fridays for Future‘ und ähnlicher linksgrüner Kampftruppen haben will, für den gibt es nur eine Option: Alle Wahlstimmen für die Bürgerbewegung PRO Remscheid!“